» Steinmeier: EU und Deutschland sollten sich mehr in Indien engagieren(Foto – aktuell)
Neu Delhi (dpa) - Deutschland und die EU sollten sich nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier künftig stärker in Indien engagieren. Steinmeier machte in Neu Delhi während eines Staatsbesuches deutlich, angesichts des zunehmenden Protektionismus in der Welt sei das auf Freihandel setzende Indien ein wichtiger Partner. Ihm müsse daher genau so viel Aufmerksamkeit entgegengebracht werden wie anderen Weltmächten.
«Indien hat es verdient, stärker in den Fokus der europäischen Partner zu kommen», sagte Steinmeier am Sonntag im südindischen Chennai in einer Bilanz seines Besuchs. Das Land sei im Aufbruch. Nichts sei vollkommen, aber er nehme eine deutliche Aufwärtsbewegung wahr. So werde die Verwaltung professioneller. Steinmeier forderte beide Seiten auf, trotz aller Schwierigkeiten und Differenzen das auf Eis liegende Freihandelsabkommen zu einem Abschluss zu bringen.
Neu Delhi beklagt seit längerem, dass Deutschland und Europa ihre Aufmerksamkeit auf den großen Nachbarn China konzentrieren. Indien sieht sich in Konkurrenz zu China, liegt aber mit seiner Wirtschaftkraft weit hinter dem Nachbarn. Indien sei später gestartet, und es gebe Chancen, dass Indien aufholen könne, machte Steinmeier deutlich. Sein Staatsbesuch sei jedenfalls «Ausdruck unseres Wunsches nach einer neuen Dynamik in unseren Beziehungen», sagte Steinmeier.
Heute sind über 1700 deutsche Unternehmen in Indien tätig. Deutschland ist Indiens wichtigster Handelspartner in Europa. Der bilaterale Handel hatte 2016 ein Volumen von 17,4 Milliarden Euro.
Steinmeier sagte, der südasiatische Subkontinent sei ein wichtiger Partner für Deutschland, wenn es um internationale Organisationen gehe. Nach Einschätzung des indischen Regierungschefs Narendra Modi ist die Welthandelsorganisation WTO nach den protektionistischen Aktivitäten - vor allem der USA - geschwächt. Modi sehe das sehr kritisch, sagte Steinmeier und fügte hinzu, das sei ein gutes Signal, «das ich mit nach Hause nehme».
Bei einem Empfang der Staatsspitze sagte Steinmeier: «In einer Welt, in der vielerorts dem Prinzip "Jeder gegen Jeden" das Wort geredet wird, setzen wir auch auf Indien als einen Partner, der sich für eine internationale Ordnung einsetzt, die auf gegenseitigem Respekt und vereinbarten Regeln gründet.»
Wohl auch mit Blick auf die USA appellierte Steinmeier an die indische Führung, sich zusammen mit Deutschland weiter im weltweiten Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren. US-Präsident Donald Trump hatte den Rückzug seines Landes aus dem Pariser Klimavertrag angekündigt. Steinmeier hatte in Neu Delhi in einer Rede an einer der größten Universitäten des Landes Studenten nach Deutschland eingeladen. Dies sei heute sprachlich gesehen leichter als früher, da viele Kurse an deutschen Universitäten inzwischen auf Englisch angeboten würden.
Steinmeier beendet an diesem Montag seinen Staatsbesuch in Indien.
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