Ruhani telefoniert mit Macron: Iran ist frei und demokratisch
Teheran (dpa) - Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat sein Land in einem Telefongespräch mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron als frei und demokratisch bezeichnet. Allerdings werde seine Regierung Krawalle und gewaltsame Ausschreitungen nicht dulden und dagegen vorgehen, sagte Ruhani nach Angaben des Präsidialamtes in Teheran in dem Telefonat am Dienstagabend. Im Iran finden seit Tagen Demonstrationen gegen die Führung des Landes und den islamischen Klerus statt.
Ruhani habe dem französischen Präsidenten versichert, dass Teheran am Atomabkommen von 2015 festhalten werde. «Der Deal war für alle gut und sollte auch von allen am Leben erhalten werden», wird Ruhani in der Erklärung zitiert. Das Abkommen soll es dem Iran unmöglich machen, Atombomben zu bauen. Im Gegenzug wurden die meisten Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufgehoben.
Auch das umstrittene iranische Raketenprogramm war den Angaben zufolge ein Thema des Gesprächs mit Macron. Laut Ruhani dient die gesamte iranische Verteidigungsstrategie nur der Verteidigung des Landes. Es sei keine Bedrohung für die Region. Daher werde Teheran diesbezüglich, trotz westlicher Kritik, keine Kompromisse machen.
In Syrien sei der Iran auf Wunsch der Regierung in Damaskus und für einen gemeinsamen Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Der Iran wolle weiterhin versuchen, zusammen mit Russland und der Türkei die nationale Versöhnung in Syrien und den konstruktiven Dialog aller Parteien des Landes voranzubringen.